Nach acht Jahren Projektentwicklung “Zillertalbahn 2020+ energieautonom mit Wasserstoff” hat sich das Land Tirol im Jahr 2024 nach einem öffentlich ausgetragenen “Expertenstreit” plötzlich für den Einsatz von Akku- statt Wasserstoffzügen entschieden. Rund um den “Entscheidungsschwenk” wird von der Öffentlichkeit eine ganzheitliche Prüfung durch den Rechnungshof erwartet.
Seit 2019 könnten die Wasserstoff- Schmalspur-Zuggarnituren für die Zillertalbahn auf Grundlage einer öffentlichen Ausschreibung in der Schweiz abgerufen werden und die alten Dieselgarnituren mit der mittlerweile vorhandenen Wasserstoff-Infrastruktur in Tirol jederzeit ersetzen. Im Einklang mit der Region und nationalen Energiewirtschaft könnten sie bereits laufend einen wichtigen Beitrag zur Autonomie des Zillertales, zur Strategie “Tirol 2050 energieautonom” und zum damit verbundenen Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft in Zentraleuropa leisten.
Im Jahr 2024 hat sich das Land Tirol nach einem öffentlich ausgetragenen “Expertenstreit” plötzlich für den Einsatz von Akku- statt Wasserstoffzügen entschieden. Die diesbezüglichen öffentlichen Diskussionen – auch um eine Rechnungshofprüfung – gehen aber weiter.
Von einer Rechnungshofprüfung ist eine gesamthafte Überprüfung und öffentliche Darstellung aller Entscheidungsgrundlagen zu erwarten, in der auch alle direkten und indirekten Kosten sowie die mikro- und makroökonomischen Effekte und Erkenntnisse – auch aus den zahlreich laufenden nationalen und internationalen Forschungswettberwerbsprojekten, wie etwa WIVA P&G HyTrain, WIVA P&G HyWest, HySnowGroomer, HyBus e.t.c. enthalten sind.
Es ist z.B. bislang öffentlich nicht bekannt, inwieweit in die zur Entscheidung für den Akku-Zug führenden “Einkaufsvariantenvergleichsrechnungen” neben den Investitions- und Betriebskosten, auch die Zeitverzögerungen (10 Jahre?) und die damit zusammenhängenden CO2 Kosten sowie alle Kosten die Neu- Planung, Ausschreibung, Vergabe, Genehmigung und Akzeptanzbildung sowie Reparatur- und Instandhaltung der alten Dieselgarnituren etc. eingeflossen sind. Von besonderem Interesse ist, wie in der öffentlich zwischen Akku- und Wasserstoffzug kommunizierten Kostendifferenzsumme die vorhersehbar & dokumentiert rasant teurer werdenden Leistungsbereitstellungs- & Netznutzungskosten für das schnelle Laden der schweren Akkus berücksichtigt wurden. Ebenso von Interesse ist die Bewertung und Bezifferung des vorhersehbaren Schäden, die durch den plötzlichen “Entscheidungsschwenk” für die nachhaltige Autonomie-Entwicklung im Zillertales und den für den Umbau des Energiesystems gemäß Strategie “Tirol 2050 energieautonom” akut notwendigen Aufbau der grünen regionalen Wasserstoffwirtschaft, der auf privatwirtschaftlicher Initiativebene – auch mit Hilfe von zahlreichen nationalen Forschungswettbewerbsprojekten – vorangetrieben wird.
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